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Die Wohnflächenberechnung - Der Schlüssel für die Baufinanzierung

Die Wohnflächenberechnung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Immobilien. Für Kreditinstitute und Baufinanzierungsberater ist eine genaue Ermittlung der Wohnfläche unerlässlich, um den Wert einer Immobilie korrekt einschätzen und fundierte Entscheidungen treffen zu können. Doch was genau verbirgt sich hinter der Wohnflächenberechnung und welche Methoden gibt es, um sie durchzuführen? In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die Bedeutung der Wohnflächenberechnung, die verschiedenen Berechnungsmethoden und häufige Fehler, die dabei vermieden werden sollten.

Was ist eine Wohnflächenberechnung?

Die Wohnflächenberechnung ist der Prozess, bei dem die nutzbare Fläche einer Wohnung oder eines Hauses ermittelt wird. Sie dient als Grundlage für verschiedene wichtige Aspekte, wie die Festsetzung des Kaufpreises, die Berechnung von Mietkosten und die Ermittlung von Versicherungswerten. Für Kreditinstitute und Baufinanzierungsberater ist die präzise Berechnung der Wohnfläche entscheidend, um die Finanzierungsmöglichkeiten und -konditionen korrekt einschätzen zu können.

Bedeutung der genauen Wohnflächenberechnung

Eine präzise Wohnflächenberechnung ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung:

  1. Kreditvergabe: Die Höhe des möglichen Kredits hängt maßgeblich vom Wert der Immobilie ab, der wiederum stark von der Wohnfläche beeinflusst wird.
  2. Versicherungen: Versicherungsprämien und -leistungen basieren oft auf der Wohnfläche. Ungenaue Angaben können zu Über- oder Unterversicherungen führen.
  3. Mietrecht: Die Wohnfläche ist auch im Mietrecht von Bedeutung, da sie die Grundlage für die Berechnung der Miete bildet.
Verschiedene Berechnungsmethoden

Es gibt mehrere Methoden zur Berechnung der Wohnfläche, die je nach Land und Nutzung variieren können. In Deutschland sind vor allem zwei Methoden gebräuchlich:

  1. Wohnflächenverordnung (WoFlV): Diese Methode ist für Wohngebäude gesetzlich vorgeschrieben. Sie berücksichtigt nur die tatsächliche Wohnfläche und schließt Keller, Dachböden (sofern nicht ausgebaut), Abstellräume außerhalb der Wohnung und Garagen aus. Balkone, Loggien, Dachgärten und Terrassen werden je nach Nutzbarkeit zu 25 % bis 50 % der Fläche angerechnet.

  2. DIN 277: Diese Norm kommt häufig bei der Berechnung von Nutzflächen im gewerblichen Bereich zur Anwendung. Sie unterscheidet zwischen Netto-Grundfläche (NGF), Brutto-Grundfläche (BGF) und Nutzfläche (NF). Die DIN 277 ist umfangreicher und schließt auch Nebenräume wie Keller und Abstellräume mit ein.

Häufige Fehler bei der Wohnflächenberechnung

Bei der Berechnung der Wohnfläche können verschiedene Fehler auftreten, die zu ungenauen Ergebnissen führen. Zu den häufigsten Fehlern gehören:

  1. Nichtbeachtung der Regelungen: Unkenntnis oder Missachtung der geltenden Vorschriften (z.B. WoFlV) kann zu falschen Berechnungen führen.
  2. Fehlende oder falsche Anrechnung von Flächen: Balkone, Loggien und Terrassen werden oft nicht korrekt angerechnet.
  3. Vernachlässigung von Schrägen: Dachschrägen werden häufig nicht richtig berücksichtigt. Nach der WoFlV werden Flächen unter Dachschrägen nur teilweise oder gar nicht zur Wohnfläche gezählt, abhängig von der lichten Höhe.
  4. Ungenaue Messungen: Ungenaues Messen und Rundungsfehler können ebenfalls zu Abweichungen führen.
Fazit

Eine präzise Wohnflächenberechnung ist unerlässlich für eine korrekte Bewertung von Immobilien. Kreditinstitute und Baufinanzierungsberater sind auf genaue Daten angewiesen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Wahl der richtigen Berechnungsmethode und die Vermeidung typischer Fehler sind dabei entscheidend. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Wert einer Immobilie realistisch eingeschätzt wird und sowohl Käufer als auch Finanzierungsgeber auf verlässlichen Informationen basieren.